
Der neue Google Consent Mode V2 Advanced – Risiko oder Chance für Websites?

Sven Nöcker
CEO
Der neue Google Consent Mode V2 Advanced
Was genau bedeutet das? Und warum ist das für euch als Website-Betreiber wichtig? Wir erklären das System.
Was ist Cookie Consent?
Der „Cookie Consent“ bezeichnet die Zustimmung der Nutzer zur Speicherung und Verarbeitung von Cookies auf der Website. Cookies sind Dateien, die Informationen über das Nutzungsverhalten speichern und für Funktionen wie personalisierte Werbung, Webanalyse oder Login-Sitzungen genutzt werden. Aufgrund der Datenschutzgesetze (z. B. der DSGVO) müssen Website-Betreiber User darüber informieren und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Zustimmung zu erteilen oder bestimmte Cookies abzulehnen. Dies geschieht oft über sogenannte Cookie-Banner oder Consent-Management-Plattformen wie Cookiebot von Usercentrics.
Was ist der Google Consent Mode V2?
Der Google Consent Mode ist eine Funktion, mit der Google-Tags ihr Verhalten an die Datenschutz-Einstellungen der Nutzer anpassen. Mit der neuen Version 2 geht Google einen Schritt weiter.
Die wichtigsten Neuerungen:
Zwei neue Einwilligungsparameter:
‚ad_user_data‘ – steuert, ob Nutzerdaten für Werbezwecke an Google gesendet werden‚ad_personalization‘ – regelt, ob Google personalisierte Werbung ausspielen darf
Basic vs. Advanced Mode:
Basic Mode: Google-Tags werden erst aktiviert, wenn der Nutzer zugestimmt hat
Advanced Mode: Google-Tags laden sofort, passen ihr Verhalten aber an die Einwilligung an (z. B. durch anonymisierte Datenübermittlung)
Bessere Datenmodellierung: Falls Nutzer keine Cookies zulassen, nutzt Google anonymisierte Daten, um Conversions und Nutzerverhalten zu modellieren. Wenn die Abstimmung ignoriert wird, werden weiterhin Google-Tags geladen, bis die Cookies abgelehnt werden. So bleiben Kampagnen aussagekräftig, auch wenn Nutzer nicht zustimmen.
Welche Chancen bietet der neue Consent Mode?
Erfahrungsgemäß entscheidet sich etwa die Hälfte der User gegen Cookies auf einer Website. Für Website-Betreiber gehen dadurch wertvolle Daten verloren, die Einblicke in die Performance ihrer Kampagnen geben könnten.
Eine unvollständige Web-Analyse kann zu Fehlentscheidungen in der Marketing-Strategie führen.
Stehen weniger Daten für Google Ads zur Verfügung, kann die Kampagnenleistung darunter leiden.
Website-Betreiber haben weniger Einblicke ins Nutzerverhalten und können nur eingeschränkt Optimierungspotenziale ihrer Website daraus ableiten.
Der Advanced Mode kann helfen, solche Datenlücken zu schließen, womit man aussagekräftigere Analysen tätigen und das Nutzerverhalten besser nachvollziehen kann.
Gibt es beim Google Consent Mode V2 ein Risiko mit der DSGVO?
Die Nutzung des Google Consent Mode V2 kann DSGVO-konform erfolgen, wenn er richtig implementiert wird. Der Basic Mode entspricht den Datenschutzanforderungen, da Google-Tags erst nach ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers aktiviert werden. Beim Advanced Mode werden jedoch auch ohne vorherige Einwilligung anonymisierte Daten erfasst, wobei potenziell identifizierbare Informationen übertragen werden könnten. Es handelt sich bei der Nutzung des Advanced Mode aus datenschutzrechtlicher Sicht daher um eine Grauzone, die umstritten ist. Ein passendes Gesetz zu diesem Vorgehen steht noch aus.
Website-Betreiber sollten vor der Nutzung daher sicherstellen, dass die Datenschutzhinweise transparent über die Implementierung des Advanced Mode informieren und sich eine rechtliche Beratung und Absicherung einholen, um die DSGVO-Konformität zu gewährleisten. Falls die Grauzone gesetzlich gekippt wird, würde dies sonst auf sie zurückfallen.
Die Nutzung des Google Consent Mode V2 ist also mit einem gewissen Risiko behaftet, welches sich durch abgesichertes Vorgehen aber durchaus in Form von deutlich mehr Daten lohnen kann.
Habt ihr dazu Fragen oder möchtet den neuen Consent Mode für eure Website umsetzen?
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